Stromverbrauch Vergleich PHEV und BEV

Feiertag?
    • Offizieller Beitrag

    Wie bekannt bin ich ja wegen dem Motorschaden an meinem Jeep seit zwei Wochen mit einem 2 Tonner Dual-Motor BEV unterwegs. Zeit mal ein paar Vergleiche anzustellen. Im ersten Schritt vergleiche ich mal den Stromverbrauch, ist ja auch das meist gefragte Kriterium bei den E-Fahrzeugen.


    Als "Teststrecke" muß mein täglicher Weg ins Büro herhalten, der liefert auf jeden Fall vergleichbare Werte. Einmal Hin-/Rückfahrt zusammen 55km. Ländliche Strecke, ein paar Ortsdurchfahrten, zwei Ampeln, kein Stadtverkehr. Ausgangssituation ist immer die Selbe, zum Feierabend starte ich mit vollem Akku nach Hause, am nächsten Morgen wieder zurück in die Firma. Temperaturen warm, Klimaanlage eingeschaltet.


    PHEV:

    Der PHEV schaffte keinen kompletten Zyklus mit einer Akku-Ladung mit eingeschalteter Klimaanlage war bei 42km Schluß, die restlichen 13km mussten mit dem Verbrenner gefahren werden. Stromverbrauch bei rein elektrischer Fahrt 21-22kWh/100km. Eine komplette Akku-Ladung lt. Anzeige Wallbox ursprünglich 9,6kWh, seit dem Z78 Update 8,9kWh.


    BEV:

    Der BEV fährt logischerweise den gesamten Zyklus 55km rein elektrisch. Für das Nachladen weist die Wallbox einen Durchsatz von 8,7kWh aus, macht nach Adam Riese einen Verbrauch von 15,8kWh/100km.


    Nun drängt sich die Frage auf, wie kommt der doch recht große Unterschied zustande? Über Aerodynamik brauchen wir hier meine ich nicht reden, bei einer erzielten Durchschnittsgeschwindigkeit von ziemlich genau 60km/h spielt Aeorodynamik noch keinerlei Rolle. Im Gegenzug hat der BEV zwei Motoren mit einer Systemleistung von weit über 300PS. Ich kann mir den Unterschied nicht so wirklich erklären, außer dass vielleicht der E-Motor beim PHEV einfach zu klein gewählt wurde.

  • Also ich kann als like for like den Ford Kuga PHEV aus Erfahrung was sagen.


    Akku mit 14,4 kwh etwas größer und 131 PS Elektro Motor (+152 PS Verbrenner) und CVT Getriebe.


    Der fährt im Sommer mit 15-16,5 kwh vs. 21 kwh, die mein Dicker für die gleiche Strecke mit Klima braucht. Beides gemessen an der Steckdose und nicht was das Auto anzeigt.


    Meine Vermutung ist:

    Der E-Motor ist viel zu schwach mit 60 PS dimensioniert um eine brauchbare Rekku hin zu bekommen + das Getriebe wahrscheinlich?


    Beim BEV und auch Kuga wird eigentlich bei jedem verzögern richtig geladen bis zum Stillstand. Der Compass macht das leider deutlich schlechter auch wenn der Balken schön anzeigt.

    Ja: Compass S 4xe
  • Beim BEV und auch Kuga wird eigentlich bei jedem verzögern richtig geladen bis zum Stillstand.

    Absolut. Wenn du beim BEV den Fuß komplett vom Gas nimmst, gibt das ne heftige Bremsung. Das "Segeln" kennt der gar nicht, damit hadere ich im Moment noch. Extra für den Hybriden habe ich mir das mit Lift&Coast mühseelig antrainiert, nun ist es gerade wieder total verkehrt ?( .


    Der Kuga verwendet m. W. das Toyota Hybridsystem aus dem RAV4, das die Open Source auch anderen Herstellern entweder kpl. oder zum Nachbau in Lizenz geben. Mit dem Planetengetriebe kann der in allen Lebenlagen Strom erzeugen, das Ding ist ein Kunstwerk.

    Ja: Compass Trailhawk 4xe MY20

    Einmal editiert, zuletzt von Toy ()

  • Wenn du beim BEV den Fuß komplett vom Gas nimmst, gibt das ne heftige Bremsung. Das "Segeln" kennt der gar nicht, damit hadere ich im Moment noch.

    Beim Elektroauto spricht man vom One-Pedal-Driving. Das Fahrpedal wird also fürs das Beschleunigen und Bremsen verwendet. Den Fuss komplett vom Pedal nehmen ist dann natürlich eine "Voll-Rekuperations-Bremsung". Je nach Model wird mit weit mehr als 100kW gebremst. Ein Polestar 2 oder ein Model S bremst sehr fest, daran muss man sich wirklich zuerst gewöhnen. Wenn man segeln will muss man das aktiv tun und immer so viel "gas" geben das man weder beschleunigt noch bremst ;)

  • In der Gewichtsklasse sind noch eine Reihe von BEV SUV‘s vertreten, wie ionic5, ID4/5, bZ4, Model Y, Ariya, EQE und wie sie alle heißen. Bei den Überlandfahrten nehmen die sich alle nicht viel. Die Teslas holen ihren Vorteil hauptsächlich auf der Autobahn, aber das ist dann wieder ein anderes Thema. Mir ging’s jetzt erstmal darum zu ergründen, warum beim Jeep PHEV dann doch vergleichsweise viel Strom durchläuft.

    Ja: Compass Trailhawk 4xe MY20
  • Mit ein großer Stromkiller beim Jeep, ist auf jeden Fall die elektrische Klimatisierung. Sobald man die ausschaltet, geht der gleich einige Km weiter.

    das ist absolut richtig, ich lasse die A/C auch deshalb nur an wenn wirklich nötig, notfalls macht man halt mal ein Fenster runter.

    Es spart jedenfalls deutlich Reichweite.

    Manche lassen sie ja aus Gewohnheit immer mitlaufen.

    Ja: Compass 1.3 4xe Limited MJ 12/21 Facelift
  • Ich nutze tatsächlich die A/C auch extrem selten. Ich bin es einfach noch durch meinen alten Jeep gewohnt Fenster oder das Dach (wer kann) zu öffnen. ;)

    Ich bin auch kein Fan von sooo kühlen Räumen wenn es draußen heiß ist..


    Zur Frage... ich kann mir nur vorstellen dass die Generatoren.. die für die Rekubation notwendig sind.. in einem reinen Elektrofahrzeug Größer/Leistungsstärker sind. So wie wahrscheinlich alles aufgrund des Platzmangels in einem Hybrid alles ein wenig reduzierter ist?!

  • So langsam komme ich hinter das Geheimnis, das hat mir als Techniker keine Ruhe gelassen. Mein BEV verwendet als Hauptantriebs einen Synchron-Motor mit permanentem Magnetfeld. Daher kommt auch das starke Bremsverhalten wenn man den Fuß vom Gas nimmt, das "Segeln" geht mit diesen Motoren bauartbedingt nicht. Dafür sind Synchronmotoren beim Energiverbrauch effizienter, als ein Asynchronmotor. Bei Fahrzeugen mit optionalem Zusatz-Elektromotor, so wie das bei den PHEV´s der Fall ist, kann nur ein Asnchronmotor eingebaut werden, sonst lässt der sich gar nicht wegschschalten und würde immer bremsen. Auch die BEV´s mit Dual-Motoren wie die Teslas arbeiten so, hier der Asynchron-Nebenantrieb nur bei Bedarf zugeschaltet. Damit wird das mit dem Stromverbrauch nachvollziehbar.


    Ich denke, es wird zudem bei den E-Maschinen genauso wie bei den Verbrennern auch gute und weniger gute Motoren geben, die unterschiedlich viel Kraftstoff verbrauchen.

    Ja: Compass Trailhawk 4xe MY20

    2 Mal editiert, zuletzt von Toy ()

  • Auch die BEV´s mit Dual-Motoren wie die Teslas arbeiten so, hier der Asynchron-Nebenantrieb nur bei Bedarf zugeschaltet.

    Das wäre ja nur nötig wenn der 4x4 zuschaltbar ist. Beim Polestar 2 sind beide Motoren Synchronmotoren, beim Rivian sogar alle 4.

  • Das Problem ist E-Motor am Hinterachse. Beim normalen bremsen, Bremskraft vorne ist deutlich mehr. Der Hersteller darf einfach nicht dieses Motor komplett ausnutzen, deswegen Rekuperation ist lächerlich. Andere PHEV mit Frontantrieb können sparsamer sein.

    Interessant - wie ist das beim Wrangler 4xe? teoretisch dort e-motor ist in Getriebe eingebaut und kann Günstiger verwendet werden...

    Ja: 4XE TH Granite Crystal
    • Offizieller Beitrag

    Interessant - wie ist das beim Wrangler 4xe? teoretisch dort e-motor ist in Getriebe eingebaut und kann Günstiger verwendet werden...

    Ich würde mal sagen, ja und nein. Die Rekuperation ist vermutlich in der Konstellation besser, dafür muss der E-Motor beim Antrieb das Wandlergetriebe mit drehen, was dann auch wieder Verluste bringt. Man müsste den Wirkungsgrad vom ZF-Getriebe kennen, um da was sagen zu können.

    • Offizieller Beitrag

    Den Artikel der ams finde ich recht interessant, um ein paar Basics zu den Unterschieden Synchron-/Asynchron-Motor zu erfahren.


    Tesla Model S / X: Mehr Reichweite und Power dank Model-3-Antrieb
    In einem Tweet erklärt Elon Musk, die großen Tesla-Modelle hätten jetzt auf der Vorderachse den Antrieb, den das Model 3 auf der Hinterachse hat. Damit…
    www.auto-motor-und-sport.de

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!