Ab jetzt K-Pop statt Spaghetti-Western...
Nach gut 4 1/2 Jahren und 133.000 km verlässt mich nun der Rennie S (240PS gekauft im April 21) für einen IONIQ 5, (325PS, 77kW, Allrad)
Hier nun das Fazit unserer gemeinsamen Zeit - war nett, aber nochmal würde ich mir das nicht antun.
Hier erst mal die negativen Eindrücke:
Begonnen hat unsere Beziehung mit der Suche nach dem nervigen Software-Bug der Wegfahrsperre, die sich beim Initialisieren aufhängt, wenn man beim Vorwärmen das Ladekabel abstöpselt. Er ließ sich dann nur durch Abklemmen der Batterie wieder resetten.
Deswegen habe ich 3x den Pannendienst antraben lassen, diverse Tickets eröffnet und außerdem eine sehr unerfreuliche Erfahrung mit einem ziemlich inkompetenten Servicemitarbeiter bei Glinicke in KS.
(Mittlerweile kann man den Fehler auflösen, wenn man das Fahrzeug ausschaltet und dann wieder anschaltet, ohne die Bremse zu treten.)
Dann hatten wir noch das bekannte Schiebedach-Problem und vor allem nach knapp 60.000 km den gerissenen Keilrippenriemen.
In einem anderen Beitrag hab ich gelesen, was dass gekostet hätte, wäre es nicht in der Garantiezeit gewesen 😱 .
Schiebedach und Keilrippenriemen habe ich bei Biebighäuser in Battenberg auf Garantie reparieren lassen. Im Gegensatz zu der Kasseler Werkstatt haben die sich wirklich reingehängt. Die kann man empfehlen.
Ziemlich schräg ist auch der miserabel geführte Blinkerhebel. Beim Linksblinken macht er gerne mal Lichthupe.
Wenn ich mal längere Strecken gefahren bin, war ich schwerst genervt von dem geringen Tankvolumen, das noch eingeschränkt wurde durch die Vorschrift, dass immer 7 Liter im System bleiben müssen. Da ich lieber schnell fahre als sparsam, musste ich auf der Autobahn alle 250 km raus zum tanken. Wenn man den Rennie forciert bewegt, braucht er halt schon mal 12 oder 13 Liter 😈 (Das ist für mich allerdings kein Negativ-Punkt - es ist OK für einen 180PS Benziner mit nem CW Wert wie ne Schrankwand.)
Für mich grenzt die Aussage "Tankvolumen 36l" wenn man nur 29 nutzen kann, allerdings schon an Betrug.
So, genug gemotzt.
Ich mag das Design des Multi-Media-Systems. Ich finde das ziemlich übersichtlich und es lässt sich auch gut bedienen - vor allem verglichen mit dem Kernschrott aus WOB. Ziemlich clever finde ich auch die Tasten zur Lautstärke-Regulierung hinter dem Lenkrad. Sprachsteuerung ist zwar nicht so toll, mir aber egal, weil ich das sowieso fast nie nutze.
Die Assistenzsysteme:
Abstandstempomat nice, Spurhalteassistent ausbaufähig, Einparkassistent - einmal ausprobiert, ich kanns schneller und besser😉
Die Verkehrszeichenerkennung hat was von Comedy, weil sie Ortsschilder komplett ignoriert. Da ich vermutlich 95% der 130.000 km auf meinem Arbeitsweg aus 65 km Landstraße unterwegs war, hat die Anzeige wegen diverser Ortsdurchfahrten eigentlich nie gestimmt.
Notbremsassistent war auch unauffällig, nur manchmal ein bisschen panisch, wenn man an parkenden Autos vorbeigefahren ist.
Der Antrieb:
"Unharmonisch, aber spaßig" trifft es wohl am ehesten. Meine Frau hatte zeitgleich einen X1 PHEV und der war deutlich besser abgestimmt.
Speziell im Sportmodus geht der Rennie aber wie die Sau. Ich hab mir gerne mal einen Spass draus gemacht, hektische Dienstwagenfahrer oder kleine Jungs mit GTIs zu verblasen.
(Das Triebwerk mit dem Fahrwerk von meinem alten Countryman, das wär ein Träumchen gewesen.)
Final:
Die Kosten - hätte ich vermutlich deutlich niedriger halten können, aber wenn mir das wichtig wäre, hätte ich keinen 240PS Jeep gekauft😉.
Gekauft für 41k, Förderung abgegriffen und verkauft für 12.7k Schwacke-Händler EK.
Verbrauch: Autobahn = prost, Landstraße ohne Batterie ca 6-7 Liter.
Im Alltag sah mein Fahrprofil so aus:
Morgens Aufladen, an die Arbeit fahren, da aufladen und wieder zurück.
D.h. ca 40km elektrisch, 25 Benzin (hügelige Strecke, viel Rekuperation).
Verbrauch: Erst knapp 4L, mittlerweile 4.5 L/100km bei 2 Akkufüllungen auf 130km.
Das hing auch stark von den Reifen ab. Die Falken-Winterreifen waren Mist, die Brigdestone Sommerreifen deutlich besser.
Jetzt zieht er 8.2kW beim Laden von 3% auf voll lt. der Ladesäule an der Arbeit.
Am Anfang waren es knapp 10. D.h. der Akku ist vermutlich bei 80%. Für mich OK bei vermutlich über 2000 Voll-Ladungen.
So fertig:
Bleit nur noch:
Ciao, CU und Au revoir - ich sach ab jetzt "annyeong haseyo".
Viel Spaß mit euren Jeeps und aufgrund meiner Defekterfahrung auch "viel Glück"
